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Wälder und Anpflanzungen auf Bornholm

Mitte des 18. Jahrhunderts wurde über die Wälder Bornholms geschrieben (Thurah), "dass noch ein Teil bestünde, doch von weit wenigerer Bedeutung als vorher. Die besten Wälder kämen im nördlichen Bornholm vor, wo in Olsker und Ro sich Birken in ziemlicher Menge fänden«.Im Jahre 1800 wurde das Waldgebiet der Insel mit 2.258 Hektar festgestellt, einem Waldprozent von 3,9 % entsprechend. Im selben Jahre kam Hans Romer nach Aimindingen, und sein Auftrag bestand darin, den alten Wald, nur aus 165 Hektar altem zerzausten Wald« bestehend, wiederherzustellen. In den Jahren 1803‑1805 säte er Fichte und Lärche in seiner Pflanzschule, und zum ersten Mal in der neueren Zeit wuchsen diese Baumarten in bornholmischer Erde. Wenige Jahre später wurde auch die Rotbuche auf der Insel wiedereingeführt. Die Arbeit, Almindingen einzuzäunen, wurde 1809 beendet, und hiernach befanden sich gut 800 Hektar alten Hochheidebodens hinter dem 1,5 m hohen und 10 km langen Feldsteinzaun, zur Waldaripflanzung vorgesehen. Das Sandtreiben war wie anderswo im Lande eine grosse Bedrohung der Landwirtschaftsflächen, und 1820 wurde die Anpflanzung des 535 Hektar grossern Sandtreibgebiets zwischen Ronne und Hasle eingeleitet. Auch im Sandtreibgebiet zwischen Balka und Boderne wurde der Sand zurückgehalten durch Anpflanzung des Waldes, der heute das gut 750 Hektar grosse Strandmarken umfasst. Die Gemeindeäcker mit Hojlyngen (Hochheide) standen seit unvordenklichen Zeiten zur gemeinsamen Verfügung. Diese Gemeinschaft wurde gesetzlich aufgehoben und 1842 wurde beschlossen, dass aus den Flächen der Gemeindeäcker von 11.500 Hektar die2.365 Hektarzur Waldanpflanzung eingezogen werden sollten auf Kosten der Krone und 8.965 Hektar auf sämtliche Landgemeinden der Insel verteilt werden sollten. Von den 2.365 Hektar des Staates wurden die 550 Hektar zur »Waldzüchtung« bei Lundehuset im Kirchspiel Klemensker, dem heutigen Ro Plantage, ausgelegt, während die übriggebliebenen gut 1800 Hektar Almindingen zugeschlagen wurden als Vestre und Ostre Indleeg. Auch Ro Plantage wurde mit einem Steinwall eingezäunt, und in den Jahren 1865 - 74 unternahm man ein Besäen der Fläche mit Waldkiefer, Fichte und Lärche. Erst später sind Rotbuche, Eiche, Tanne und noch andere Laubbäume im Walde ausgepflanzt worden. Von den 8.965 Hektar Gemeirideäckern, die den Land­gemeinden zufielen, wurden die 2.282 Hektar zur Wald­bepflanzung ausgelegt. Dieses Bepflanzen oder vielmehr dieses Besäen wurde 1868 in der alten Hollyrigen ein­geleitet. Es wurde ebenso verfahren wie in Ro Plantage, nur wurde auf die Fichte grösseres Gewicht gelegt. In dieser Weise geriet ein grosser Teil der alten Hojlyngen unter Waldkultur, und statt der Heide erstreckte sich nun mehr der Wald im zusammenhängenden Gürtel von der Vestermarie Plantage im Westen, über Vestre Indlmg, Almindingen, Ostre Indlagg, Aaker, Aakirkeby, Pedersker, Ostermarie, Poulsker und Bodilsker Plantagen, zur lbsker Husmandsplantage im Osten, wenige Kilometer nordwestlich von Nexo. Darüber hinaus wurde der Blemmelyng mit der Nylars Plantage sowie mit der Knudsker Plantage bepflanzt. Die Nyker Plantage wurde nördlich von Almindingen angelegt und weiter nordwärts ein Teil der Osterlars Plantage (Stavsdal). Noch nördlicher kam die Klemensker Plantage und südöstlich der Ro Plantage ein weiterer Teil von Osterlars Plantage. Schliesslich wurde die Rutsker Plantage nordwestlich der Ro Plantage angelegt. Ausser in den Landgemeinden wurden auch in den Städten auf den früheren Gemeindeäckern Waldbepflanzun­gen unternommen. Ronne leitete 1845 die Waldbepflan­zung von gut 200 Hektar Gemeindeäckern ein. Aakirkeby liess 66 Hektar und Nexo 5,5 Hektar bepflanzen. Später sind bei Svaneke zwei Wälder angelegt worden, und zwar Sydskoven von 14 Hektar und Nordskoven von 22 Hektar. Slotslynger Das Waldgebiet südöstlich von Hammershus wurde 1908 vom Staate gekauft und dem Bornholmer Forstbezirk unterstellt. Die Fläche war von 148 Hektar und bestand meistens aus Naturwald mit Eiche, Birke und Hainbuche. Später sind Waldkiefer, Fichte und Rotbuche dem Gebiet zugeführt worden. Ausser den gepflanzten Wäldern besitzt Bornholm noch eine ganz andere Art von Wäldern, die Bauernwälder und die Insel ist wegen ihres Reichtums daran bekannt. Früher war es so, dass fast jeder Bauernhof seinen eigenen Wald besass. Diese Hochtwälder gibt es noch in bedeutender Anzahl, besonders auf Ostbornholm, und sie sind Mischwälder mit Eiche, Esche und Kirschbaum als vorherrschenden Baumgattungen. Vielen von diesen Bauernwäldern ist aber über die letzten 40‑50 Jahre grosser Schaden zugefügt worden. Einzelne sind völlig gefällt worden, andere haben ihren Charakter geändert, indem die jahrhundertealten Eichen und Eschen des Hochwaldes, die doch periodisch einen nicht geringen Wert ausgemacht haben, gefällt worden sind. Was sich indessen wohl fast ärger auswirkt, ist, dass man nach dem Fällen an manchem Ort Fichte eingepflanzt hat, wodurch die alten Bauernwälder gänzlich ihren unmittel­baren Reiz einbüssen, und der uralte eigenartige Charakter der Bornholmer Landschaft verschwindet. Galeriewälder In den Spaltentälern findet sich die ursprüng­lichste Vegetation der Insel, Die Spalttalwälder können als wahre Naturwälder angesehen werden, weil sie die Zeiten hindurch in hohem Grade unberührt geblieben sind. In der Landschaft gebettet sind sie Galerien ähnlich, die schnurgerade aus dem Inselinnern in Richtung auf die Küste führen. Heute bedecken die Wälder der Insel eine Fläche von 12.235 Hektar, was einem Waldanteil von 20,8% entspricht, dem höchsten unter den Kreisen Dänemarks. Obendrein ist Bornholm wegen der zahlreichen Wäldchen zugleich der Kreis, der die grösste Länge an Waldesrand pro Waldfläche besitzt, 136 m/Hektar, sowie die grösste Länge an Waldesrand pro Gesamtfläche, 28,2 m/Hektar, über das Doppelte als Kreis Vejle als eweiter mit 13,9 m/Hektar. Waldesränder sind ein wesentliches Element der Land­schaft, und die Waldesrandlänge pro Flächeneinheit ist ein relativer Ausdruck der landschaftlichen Wirkung der Waldesränder. Der Eindruckder Insel aus erster Hand ist denn auch, dass der Blick in jeder beliebigen Richtung auf Wald treffen wird


Obenstehendes Material stammt aus dem Buch:
Bornholm - Radwandern und Wandern durch Natur und Kultur,
von Finn Hansen
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